Kofelder

Wildpflanzenacker


Ursprünglich stammt die Idee des Wildpflanzenackers von einem Kooperationsprojekt bestehend aus der AG Wildpflanzen-Biogas, der elobau Stiftung, und dem Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ravensburg. Das die drei Bodnegger Betriebe das Projekt nun selbständig und unabhängig in die Hand nehmen, findet Biodiversitätsmanager Moritz Ott vom Landschaftserhaltungsverband Klasse: „Genau das ist das Ziel unserer Biodiversitäts-Projekte: Das sie übernommen und von der Bevölkerung getragen werden!“

Auf der Fläche von etwa sieben Fußballfeldern wächst und gedeiht in der Hochphase eine große Artenvielfalt. Das bunte Landschaftsbild erfreute nicht nur die Insekten sondern auch die Menschen.

Kofelder Wildplanzenacker

Update 2024


Außergewöhnlich nass - das beschreibt am besten, welchen Wetter-Einflüssen unser Wildpflanzenacker seit dem Herbst 2023 bis weit in den Juli 2024 hinein ausgesetzt war. Den zahlreichen, mehrjährigen und heimischen Wildpflanzen hat diese Nässe aber auch im vierten Standjahr nichts anhaben können. Wenn sich auch manche Blüten durch die Nässe verspätet öffneten, haben sich die Pflanzen selbst prächtig und kräftig entwickelt.

Auch wenn sich der Wildpflanzenacker aufgrund des Wetters im Gegensatz zu den Vorjahren lange Zeit nur grün und farblich weniger abwechslungsreich gezeigt hat: An Schönheit und Lebensraum für Insekten, Vögeln und Wildtieren hat er nicht verloren.

Vorausschau: Mit dem Einzug des Sommers und des trockenen Wetters wird es im Juli auf dem Wildpflanzenacker endlich bunter und auch lebendiger. 

Kofelder Wildpflanzenacker

2023


Auch 2023 summt und brummt es wieder auf dem Kofelder Wildpflanzenacker! 

Mit einem kniffligen Frühjahr hat für unseren Wildpflanzenacker das sogenannte dritte
Standjahr begonnen. Wochenlanger Regen, nasser Boden - das richtige Zeitfenster, um
den Acker zu düngen und zu pflegen, war sehr eng.

Doch wer warten kann, ist klar im Vorteil: Noch rechtzeitig konnten wir Kalk und Kompost ausbringen. Den Kompost hatten wir wie geplant selbst hergestellt, indem wir das Häckselgut der Ackerernte des vergangenen Jahres mit unserem Rindermist vermischt und diese Massen regelmäßig gewendet haben. Dadurch wurde direkt vor Ort ein sinnvoller und ökologischer Kreislauf geschlossen. Denn die bisherigen Transportwege, wie das Abfahren der Ernte in die Biogasanlage und die Anfahrt der Gärreste aus der Biogasanlage zur Frühjahrsdüngung sind entfallen.

Nachdem die ewig lange Regenperiode endete, sind die Wildpflanzen Ende Mai
sozusagen von heute auf morgen explodiert.

Wie schon im vergangenen Jahr, hat die Rote Lichtnelke im Mai das Farb- und
Artengeschehen auf dem Acker komplett dominiert. Dazwischen kämpfte die Weiße Lichtnelke vehement um ihren Platz. Sie kann bis zu einem Meter hoch werden. Blätter und Blüten sind beispielsweise im Salat essbar. Parallel schob vor allem die Flockenblume ihre Rosetten aus dem Boden.

Die Hitze und Trockenheit weniger Tage hat dafür gesorgt, dass die Roten und Weißen
Lichtnelken bereits Anfang Juni mit Verblühen begonnen haben. Dennoch dominieren die verblühenden Roten und Weißen Lichtnelken immer noch das Blütenbild. Im Vordergrund wachsen zahlreiche Flockenblumen heran. Innerhalb weniger Tage tauchte die Esparsette - verteilt über den ganzen Acker - auf. Mit ihrer filigranen Form und den zarten Farben ist sie eine besondere Augenweide. Die Esparsette wird seit jeher auch als Futterpflanze für Pferde und Wiederkäuer verwendet. Auf unserem Acker nährt sie Bienen und Hummeln.Auch die Luzerne setzt sich mittlerweile nach und nach durch. Sie wächst nun schon das dritte Jahr, was uns sehr freut.

Denn dank ihrer intensiven Durchwurzelung lockert sie nicht nur den Boden, sondern
fixiert auch Stickstoff in ihm und reichert ihn mit Humus an.

Zum allerersten Mal dürfen wir in diesem Jahr die Färber-Wau begrüßen. Wie der Name
schon verrät, zählt sie zu den sogenannten Färberpflanzen. Vor allem tierische Fasern
wie Wolle, Seide und Leinen eignen sich dazu, mit ihren oberirdischen Pflanzenteilen
gefärbt zu werden. Außerdem kann aus der Pflanze lichtechte Malerfarbe hergestellt
werden. Wildbienen und Schmetterlinge lieben sie.

Vereinzelt tauchen Wilde Möhren auf, jedoch lange nicht mehr in so großer Anzahl wie im vergangenen Jahr.


Text und Foto: Katharina Stohr